SQM-Analyseraster: DYNAMIK

Grundlegende Erklärungen zu den DYNAMIK-Aspekten

D1 Problemverständnis verbessern Das Konzentrieren auf eine Verbesserung des Problemverständnisses ist oftmals eine Voraussetzung für weitere Handlungen, die zu tatsächlichen Veränderungen führen. Solch eine Strategie kann eine Bandbreite von Aktionen umfassen, von der "Bewusstseinshebung" bis zur Forschung. Die Problemwahrnehmung ist allerdings abhängig von der jeweiligen Rolle, die eine Person spielt, und ist auch teilweise kulturabhängig
D2 Offenes und kollektives Lernen Lernen ist ein persönlicher und ein sozialer Prozess, der gefördert werden kann. Unter den Begriff Lernen fällt alles von der einfachen Imitation über die kreative Adaption bis hin zur innovativen Rekombination verschiedener Fähigkeiten und Erfahrungen. Die Offenheit für die Erfahrungen anderer Individuen, anderer Regionen und anderer Kulturen kann sehr hilfreich sein und kann die Lösungsfindung für erkannte Probleme beschleunigen. Solche Offenheit, kombiniert mit Selbstreflexion und Vertrauen in die eigene Identität, ist eine wichtige Quelle der Innovation. Eine Strategie, die zu offenem und kollektiven Lernen ermutigt, könnte folgendes beinhalten: Identitätsstärkung durch das Identifizieren der eigenen Besonderheiten, Erfahrungsaustausch, Lernen, mit kreativer Anpassung  umzugehen, interessante Beispiele zugänglich machen.
D3 Verhandeln und gemeinsam entscheiden 'Self-governance' von Gemeinschaften ist abhängig von der Fähigkeit, zu verlässlichen Vereinbarungen zu gelangen. Verhandlungen mit allen Betroffenen sind wesentlich, um breite Unterstützung, dauerhafte Entscheidungen und gleichberechtigte Lösungen zu erreichen. Verhandlung erfordert angemessene Strategien und Fähigkeiten; eine Verhandlungsstrategie muss diese Voraussetzungen kultivieren. Verhandlung ist ein wesentliches Strategieelement auf dem Weg zu Partizipation, Partnerschaft und Subsidiarität. Das Vorschlagen von Verhandlungen bedeutet anzuerkennen, dass es unterschiedliche berechtigte Sichtweisen und Interessen gibt, die in einen Entscheidungsprozess integriert werden sollten. Verhandlung macht nur Sinn, wenn am Ende eine gemeinsame Entscheidung steht.
D4 Erarbeitung einer gemeinsamen Vision Entwicklung wird gestaltet von einer endlosen Zahl von Mini-Entscheidungen, die größtenteils von der Vision der Entscheidungsträger bestimmt wird. Ohne eine gemeinsame Vision lassen sich keine schlüssigen Ziele und Strategien formulieren und umsetzen. Eine gemeinsame Vision kann auf verschiedene Weise geschaffen werden. In Abhängigkeit von der Problematik und der Gruppe/Gemeinschaft kann dies Tage oder auch Jahre dauern. Visionen können einen sehr unterschiedlichen Grad an Konkretion aufweisen. Angemessene Methoden für die Erarbeitung von Visionen umfassen die Szenariotechnik, Best-practice-Diskussionen und öffentliche Diskussionen. 
D5 Kundenorientierung Im allgemeinen Sinne der Kundenorientierung sollten alle Strategien sorgfältig die Interessen, Bedürfnisse und Fähigkeiten ihrer Zielgruppe berücksichtigen. Im engeren Sinne kann eine kundenorientierte Strategie direkt von dem speziellen Ersuchen der Zielgruppe ausgehen und diese direkt in die Handlungsformulierung mit einbeziehen.
D6 Ergebnisorientierung Transparenz, Selbstreflexion und Rückkopplung in Bezug auf die Zielsetzung, die Handlungen und die Erfolge sind wichtig für das Lernen und für das Entwickeln praktischer Verantwortung. Systematische Ansätze können hilfreich sein:
  • sich dem Kunden annähern und ihn in den Prozess einbeziehen
  • die Ziele als konkrete Ergebnisse und Effekte formulieren und diese, wenn nötig, revidieren

  • Ergebnisse und Schwierigkeiten überwachen und aufzeichnen

  • Ergebnisse und Auswirkungen bewerten.

Selbstreflexion ist wesentlich für das Lernen. Die Transparenz der Zielsetzungen und Zielerreichungen ist wesentlich für die Partizipation.

Last update: 15.10.03